Viele Backpacker und Reisende, die das erste Mal nach Südostasien reisen, fragen sich wie groß die Gefahr ist, an Malaria oder Dengue-Fieber zu erkranken und welche Vorsichtsmaßnahmen man treffen kann.
Zunächst eine beruhigende Nachricht an alle, die große Bedenken bezüglich der Infektionsgefahr haben. Jedes Jahr reisen mehrere Millionen Menschen nach Südostasien und kommen gesund wieder zurück.
Mit ein paar einfachen Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das Risiko an Malaria oder Dengue-Fieber zu erkranken wesentlich minimieren
Das Thema Malaria im Überblick
- Was ist Malaria und wie wird es übertragen?
- Welche Symptome treten bei einer Malariainfektion auf?
- Welche Malaria-Risikogebiete gibt es in Südostasien?
- Welche Schutzmaßnahmen kann ich gegen Malaria vornehmen?
Das Thema Dengue-Fieber im Überblick
Was ist Malaria und wie wird es übertragen?
Malaria zählt zu den Tropenkrankheiten und wird von einzelligen Parasiten der Gattung Plasmodien ausgelöst. Malaria kann dabei ausschließlich von weiblichen Stechmücken (der Gattung Anopheles) übertragen werden.
Die Parasiten benutzen die infizierte Anophelesmücke als Hauptwirt und benötigen zur weiteren Entwicklung den Menschen als Zwischenwirt.
Dabei werden etwa 200 verschiedene Unterarten der Plasmodien unterschieden, wovon allerdings lediglich fünf Arten beim Menschen Malaria auslösen können. Je nach Untergruppe tritt so eine bestimmte Form von Malaria auf.
Unterschieden werden folgende Malaria-Erreger:
- Plasmodium falciparum: Malaria tropica
- Plasmodium viva und ovale: Malaria tertiana
- Plasmodium malariae: Malaria quartana
- Plasmodium knowlesi: Sonderform der Malaria (sehr selten)
Welche Symptome treten bei einer Malariainfektion auf?
Wird man von einer infizierten Stechmücke gestochen, gelangen die krankheitserregenden Plasmodien über den Stich in den Körper des Menschen. Zunächst vermehren sich die Erreger in der Leber und breiten sich dann im ganzen Körper aus. Dabei befallen sie auch die roten Blutkörperchen, in denen sie sich vermehren bis diese platzen.
Bei einer Malariainfektion kommt es daher nicht sofort zu einem Ausbruch der Erkrankung. Der Zeitraum bis zum ersten Ausbruch (Inkubationszeit) hängt von der Art der Infektion ab und kann von zwei Tagen bis mehreren Wochen andauern.
Die verschiedenen Malaria-Arten (tropica, tertiana, quartana) besitzen unterschiedliche Krankheitsverlaufsformen. Als besonders intensiv gilt die Malaria tropica.
Die typischen Symptome einer Malariainfektion sind Kopf- und Gliederschmerzen sowie plötzlich auftretendes Fieber, welches auch in Schüben vorkommen kann. Solltet ihr eines dieser Symptome auf eurer Reise feststellen, solltet ihr zur Abklärung unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Welche Malaria-Risikogebiete gibt es in Südostasien?
Gefährdete Risikogebiete liegen vor allem in den Tropen und Subtropen. Besonders in den feuchtwarmen Breitengraden breitet sich Malaria aus. Damit gilt prinzipiell ganz Südostasien als potentielles Risikogebiet.
Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sich mit Malaria zu infizieren in Südostasien nicht überall gleich. In Großstädten, größeren Hotels oder in sehr trockenen Gebieten ist das Risiko wesentlich geringer als auf Trekkingtouren, in sehr abgelegenen und feuchten Orten oder an größeren Gewässern.
Welche Schutzmaßnahmen kann ich gegen Malaria vornehmen?
Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen kann man die Wahrscheinlichkeit, sich an Malaria anzustecken, deutlich senken.
Zu beachten gilt, dass die Malariamücke besonders zwischen Sonnenunter- und Sonnenaufgang aktiv ist. Das bedeutet, dass vor allem nachts besondere Vorsicht angebracht ist.
Tipp 1: Regelmäßiges Auftragen von Anti-Mücken-Sprays
Für den Schutz gegen Malaria ist das regelmäßige Auftragen eines guten Anti-Mücken-Sprays auf dem Körper unabdingbar. Dabei solltet ihr vor allem auf chemische Abwehrsprays setzen, da diese wesentlich länger Schutz bieten.
Achtet darauf, dass der Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET), Icaridin oder Para-Menthan-3,8-Diol im Spray enthalten ist. Das sind die einzigen Wirkstoffe, die einen langanhaltenden Schutz (4 bis 8 Stunden) vor Stechmücken gewährleisten.
Wir haben in Südostasien sehr gute Erfahrungen mit diesem Anti-Mücken-Spray gemacht.
Unserer Erfahrung nach, eines der wenigen Sprays, das über mehreren Stunden einen ausreichenden Schutz gegen Mückenstiche bietet.
Tipp 2: Reise-Moskitonetz verwenden
Da die Malaria-Stechmücke vor allem in der Nacht aktiv ist, besteht zur Schlafenszeit die größte Gefahr. Zwar besitzen einige Unterkünfte in Südostasien bereits integrierte Moskitonetze, aber dies ist noch lange nicht die Regel. Vor allem in Bungalows und kleineren Hotels in Strandnähe sind Moskitonetze der beste Schutz gegen Malaria.
So ein Reise-Moskitonetz könnt z. B. hier bei Amazon finden. Es ist auch für Doppelbetten geeignet und lässt sich kompakt in einen kleinen Beutel transportieren.
Tipp 3: Imprägnierte lange Kleidung tragen
Ein weiterer effektiver Schutz ist, vor der Reise seine Kleidung mit einem speziellen Anti-Mücken-Spray zu imprägnieren.
Die Mittel werden auf die Kleidung gesprüht und verhindern, dass Mücken den Menschen kaum bzw. gar nicht mehr riechen können. Der Imprägnier-Schutz hält in der Regel 4 Wochen.
So ein Anti-Mücken-Spray für die Kleidung findet ihr z. B. hier bei Amazon.
Tipp 4: Malariaprophylaxe für besondere Risikogebiete mitnehmen
Längst sind die Zeiten vorbei, in denen man auf Reisen in Südostasien zur Prophylaxe haufenweise Malaria-Tabletten einnehmen muss. Mittlerweile ist die medizinische Versorgung in Südostasien recht gut erschlossen.
Bemerkt man daher Symptome einer Malariaerkrankung, sollte man lieber eine Praxis aufsuchen, anstatt Malariatabletten einzunehmen. Lediglich auf längeren Reisen in entlegenen Gebieten, Inseln oder auch auf mehrtägigen Trekkingausflügen sollte man zum Notfall ein Malariamedikament im Rucksack dabei haben.
Solche Malariamedikamente gibt es günstig z. B. hier bei der Shop-Apotheke. Da das Medikament rezeptpflichtig ist, könnt ihr es euch aber auch in einer regionalen Apotheke eures Vertrauens besorgen.
Tipp 5: Eine gute Auslandskrankenversicherung abschließen
Sollte es euch doch mal auf der Reise erwischen, so ist es wichtig eine gute Krankenversicherung zu haben. Einen guten Schutz bietet die Reisekrankenversicherung der HanseMerkur.
Bei der Versicherung könnt ihr euren Arzt oder Krankenhaus frei wählen und bekommt in den meisten Fällen die gesamten Kosten erstattet.
Dafür müsst ihr lediglich die Belege und Rechnungen sammeln und nach der Reise bei der HanseMerkur einreichen. Nach wenigen Tagen ist das Geld in der Regel auf eurem Konto.
Was ist Dengue-Fieber und wie wird es übertragen?
Bei Dengue-Fieber handelt es sich um eine tropische Viruserkrankung, die durch die Aedes-Mücke übertragen wird. Anders als die Malaria-Mücke ist die Aedes-Mücke tagaktiv. Vor allem an Orten, an denen sich viele Menschen befinden, kann sich das Virus schnell verbreiten.
Das Dengue-Fieber-Virus gehört zur Gattung der Flaviviren und ist unter anderem mit dem Geldfieber- oder FSME-Virus verwandt.
Insgesamt gibt es vier verschiedene Typen von Dengue-Viren (DENV 1-4). Eine Virusinfektion kann nur über die Aedes-Mücke stattfinden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.
Welche Symptome treten bei der Infektion mit Dengue-Fieber auf?
Nach einem Stich der Aedes-Mücke und dem Ausbruch des Virus können zwischen 3 bis 14 Tage vergehen (Inkubationszeit).
Die Symptome des Virus sind dabei sehr unspezifisch. Es können Gelenk-, Glieder- und Kopfschmerzen auftreten, die an eine gewöhnliche Grippe erinnern. Zusätzlich kann es auch zu Hautausschlägen und starkem Juckreiz am ganzen Körper kommen.
Bei manchen Menschen kann der Krankheitsverlauf allerdings wesentlich intensiver sein. Man unterscheidet dabei zwei verschiedene Verläufe des Dengue-Virus:
Beim Dengue-Schock-Syndrom (DSS) kann es zu einer Entgleisung des Blutdrucks kommen. In diesen Fall kann das Herz keinen ausreichenden Blutfluss im Körper gewährleisten. Dies hat zur Folge, dass die Herzfrequenz stark steigt und lebenswichtige Organe nicht mehr ausreichend versorgt werden.
Beim Dengue-Hämorrhagisches-Fieber (DHF) kann es zu schwierigen Blutkomplikationen kommen. Der Virus beeinflusst in diesem Fall die Blutgerinnung des Körpers indem es die Anzahl der Blutplättchen stark verringert. Dadurch kann es zu inneren und äußeren Blutungen kommen.
In beiden Fällen spricht man von einem komplizierten Verlauf des Virus, welcher von einem Arzt im Krankenhaus behandelt werden muss.
Die Symptome der schwerwiegenden Verläufe treten dabei allerdings nicht direkt auf, sondern erst nach etwa vier bis sieben Tagen.
Symptome, die in Verbindung mit diesen schweren Krankheitsverläufen (DSS, DHF) stehen sind:
- Starke Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Abfall der Körpertemperatur auf unter 36 ° C
- plötzlich auftrete Blutungen oder Blutdruckabfall
- schneller Puls
- Verwirrtheit, Unruhe oder Benommenheit
Welche Dengue-Fieber-Risikogebiete gibt es in Südostasien?
75 Prozent aller Dengue-Fieber Fälle weltweit treten in Südostasien auf. Daher gilt ganz Südostasien als besonders gefährdete Region.
Die Wahrscheinlichkeit, sich mit Dengue-Fieber zu infizieren, kann allerdings mit einigen Vorsichtsmaßnahmen deutlich reduziert werden.
Welche Schutzmaßnahmen kann ich gegen Dengue-Fieber vornehmen?
Beim Dengue-Fieber sollten die gleichen Schutzmaßnahmen wie bei Malaria beachtet werden (siehe oben).
Hier noch einmal kurz zusammengefasst:
- Gutes Anti-Mücken-Spray (mit DEET, Icaridin oder Para-Menthan-3,8-Diol)
- Reise-Moskitonetz
- (Lange) Kleidung mit speziellen Mückenspray imprägnieren
- Gute Auslandskrankenversicherung
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